Das Jahr 2019 war für mich in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr.
Wie wir alle wurde ich von der Vehemenz der #FridaysForFuture Bewegung überrascht. In meinem Fall positiv. Viele, unzählbare Stunden verbrachte ich damit, über menschengemachten Klimawandel, die Zukunft und Konzepte zum Aufhalten der Klimakatastrophe zu diskutieren. Im Netz, in Foren, auf meinem Twitter-Account, in Kolumnen, auf Instagram – aber auch auf Parties, Events, Abendessen mit Freunden oder mit meiner Familie. Zum Klimawandel hat jeder eine Meinung. Da hat Greta Thunberg uns aufgeweckt. Uns alle. Und – um es mal mit Klaus Wowereit zu sagen – das ist gut so.
Natürlich ist es Fluch und Segen zugleich, dass im Zeitalter des Internets wirklich jeder nicht nur eine Meinung haben, sondern diese auch sofort ungefragt veröffentlichen darf. Da ist viel Schlimmes dabei, von ganz peinlich über ganz uninformiert (kann ich mit leben), bis hin zu ganz niederträchtig und ganz rechts (kann ich nicht mit leben). Meinungsfreiheit wird ja oftmals fehlinterpretiert. Meinungsfreiheit bedeutet nämlich, dass du alles sagen darfst, was unter dem Mantel der Verfassung nicht strafbar ist. Es bedeutet aber nicht, dass alles was du sagst auch angehört werden muss. Und vor allem bedeutet es nicht, dass man den Quatsch, den du vielleicht „meinst“, auch gut finden muss. Das dogmatische Recht auf Unfehlbarkeit hat ja eigentlich nur der Papst – und auch da zeigt die Historie, wie gut das in den letzten Jahrhunderten so gelaufen ist.
Der Klimawandel spaltet die Gesellschaft und vor allem auch uns hier in Deutschland gewaltig. Es gibt bis heute Parteien, die den Klimawandel belächeln, pauschal den Menschen von aller Verantwortung freistellen und lieber die Sonne verklagen würden. Genauso wie es Gruppen gibt, die sofort Autos, Flugzeuge und Schiffe verbieten würden. Es ist für alle eine Meinung dabei. Dabei hat vermutlich niemand die absolut eindeutig richtigen Antworten auf unsere Herausforderungen. Mein Gefühl ist, dass statt Autos und Flugzeuge vielleicht lieber mal die Massentierhaltung verboten werden sollte. Aber ich möchte Euch nicht mit Details über die Zusammenhänge zwischen Sojaabbau, Regenwald, Photosynthese, Co2 und Schlachtfabriken behelligen. Ich will positiv sein.
Nachhaltigkeit ist mehr als ein Buzzword
Womit wir beim Thema lavera sind. Unabhängig davon, dass niemand sich 100% korrekt verhalten kann, ist es wichtig, das Bestmögliche zu versuchen. Niemand kann 100% vegan sein. Schon wenn man Bus fährt befinden sich in den Schmierstoffen des Motors tierische Inhaltsstoffe. Niemand kann 100% nachhaltig oder 100% perfekt in irgendwas sein. Das verurteile ich nicht. Im Gegenteil. Ich selber kann noch an so vielen Stellen viel besser werden. Aber zu versuchen, so konsequent wie möglich zu sein, das kann jeder. Eine Einzelperson wie du oder ich genau wie ein Unternehmen.
Im Zuge der Klima-Diskussion ist „Nachhaltigkeit“ auf einmal das Marketing-Buzzword des Jahres. Aus heiterem Himmel sind plötzlich alle Branchen und alle Unternehmen auf dem Sustainability-Trip. Klar, vieles davon ist Greenwashing, einige Konzepte sind in erster Linie als Kommunikations-Strategie und weniger als interne Philosophie geboren worden, aber die Richtung stimmt. Gerade in dieser Zeit allerdings, wo das Bewusstsein der Konsumenten quasi täglich mehr auf das Thema Natürlichkeit, fair und nachhaltig fokussiert wird, ist diese Entwicklung zwar sehr zu begrüßen – aber noch lange nicht das Ende der Geschichte.
Man kann mehr tun – und manche versuchen das
Es gibt nämlich durchaus Unternehmen und Philosophien, die schon lange vor dem vermeintlichen Klima-Hype stets ihr bestes versucht haben. Früher möglicherweise belächelt als „vielleicht etwas öko“, sind sie heute Benchmark. Gerade diese Unternehmen, die Business-Leuchttürme der neuen Generation, erhalten jetzt so langsam die Anerkennung, die sie sich über Jahre erarbeitet haben. Ein Wissensvorsprung im Thema Nachhaltigkeit, Natürlichkeit oder Tierschutz ist heute Gold wert.
Das ist sicher einer der Gründe der Erfolgsgeschichte von lavera. Seit 1987, als Naturkosmetik noch ein Nischenprodukt war, das in den großen Stellflächen der Drogerien und Supermärkte kaum vorkam, hat lavera Pionierarbeit geleistet. Heute ist es – zu Recht – an der Zeit, dafür die Anerkennung zu erhalten, die schon viel früher angebracht gewesen wäre. Laveras mehrfach prämierte Produktqualität und Sortimentsvielfalt und die vielen innovativen Trendprodukte sind die eine Seite, laveras konsequenter Verzicht auf Tierversuche der andere. Natürlich behaupten die meisten Hersteller von Kosmetik heute, sie würden keine Tierversuche machen. Indirekt stimmt das auch zumeist. Schaut man etwas genauer hin, sieht es aber oft etwas anders aus. Möchte man seine Produkte beispielweise in China verkaufen, schreiben die Gesetze dort vor, dass Inhaltsstoffe an Tieren getestet werden. In den letzten Monaten gab es auch hier große Erfolge. Es deutet sich an, dass diese unsinnigen Verordnungen bald der Vergangenheit angehören könnten. Das ist sehr zu begrüßen.
Deutsche Standards beruft lavera
Noch mehr zu begrüßen allerdings ist die Stringenz, als Unternehmen auf den Verkauf seiner Produkte in China zu verzichten, solange diese Verbesserungen noch nicht 100% umgesetzt sind, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, indirekt für Tierversuche verantwortlich zu sein. Im oberen Fashion-Segment operiert etwa Stella McCartney so – im Bereich Beauty lavera. China ist ein großer Markt. Auf den Verkauf dort zu verzichten, ist nicht nur ein Signal der kompromisslosen Philosophie, kein Tier sollte zu Schaden kommen. Es ist auch der Verzicht auf sehr viel Umsatz. In der heutigen Zeit ein bemerkenswerter Schritt.
Das ist aber nur einer der Gründe, warum lavera, die Marke von Laverana, einem nach wie vor familiengeführten Unternehmen des Mittelstands aus der Region Hannover, Ende dieses Jahres von der Jury Deutsche Standards exklusiv als Marke des Jahrhunderts in der Kategorie Naturkosmetik ausgewählt wurde. Eine große Ehre und eine noch größere Bestätigung für die Philosophie von lavera. Die Deutschen Standards sind eine seit 2002 veröffentlichte Enzyklopädie großer Deutscher Marken, die als Ikonen der deutschen Wirtschaft gelten. Die von Dr. Florian Langenscheidt ins Leben gerufene Institution https://www.deutsche-standards.de/ hat bislang rund 200 Marken aufgenommen und damit geadelt. Lavera gehört seit diesem Jahr dazu.
Chapeau!
Ich bin in diesem Jahr – auch über diesen Blog hinaus – sehr viel mit lavera unterwegs gewesen. Hier schließt sich der Kreis. Es war ein bemerkenswertes Jahr für mich. Ein Grund dafür ist, dass ich selber ein winzig kleiner Teil dieser Erfolgsgeschichte sein durfte, was mich sehr stolz macht. Vor allem aber möchte ich Laverana und dem gesamten lavera Team mit diesem Beitrag nicht nur meine allerherzlichsten Glückwünsche zu dieser Auszeichnung übermitteln, sondern mich auch persönlich dafür bedanken, dass lavera eine schwierige, aber dafür fraglos bessere Philosophie verfolgt und diese nie aus den Augen verloren hat. Es ist nicht immer leicht, den möglichst besten Weg zu gehen. Der beste Weg, das gilt für beinahe alles im Leben, ist zumeist nicht der kürzeste. Und erst recht ist er zumeist nicht der lukrativste. Aber er ist der Weg, der der Welt und damit uns allen, jedem Lebewesen und auch der Zukunft für unsere Kinder und Enkel, am meisten hilft.
Dafür, diesem Weg stets treu geblieben zu sein, ziehe ich meinen Hut, lavera!